Chile - Carretera Austral

Endlich, unser Kocher ist in Puerto Montt angekommen! Da haben uns etliche liebe Menschen geholfen und wir sind total happy, als wir das Paket schlussendlich in den Händen halten. Ab sofort ist unser Menuplan wieder um einiges abwechslungsreicher!

Somit sind wir auch startklar für die nächste Etappe; die legendäre Carretera Austral.

1000 km durch eine spektakuläre Gegend entlang von Flüssen, Fjorden und unzähligen Wasserfällen, umgeben von Vulkanen und schneebedeckten Bergen. Die Strasse ist „leider“ schon teilweise asphaltiert und somit relativiert sich auch das Image einer herausfordernden Holperstrasse mit unzähligen Schlaglöchern. Ehrlich gesagt, die geteerten Teilstrecken zwischendurch waren für uns nicht unangenehm, so konnte man doch ab und zu mal den Blick auf die schöne Gegend richten und nicht nur konzentriert auf Schlaglöcher und spitze Steine. Aber andererseits geht in den nächsten Jahren eine „I did it“-Strasse für abenteuerlustige Overlander verloren. Aber auch wir und unser Toyota haben auf der Carretera Spuren hinterlassen. So konnten wir zwei Fahrzeuge aus dem Graben ziehen, bis 10 Minuten später wir selber nach einem Ausweichmanöver im tiefen Sand am Strassenrand stecken geblieben sind. Aber sofort bekommen wir von netten Chilenen Hilfe und unser Camperli steht wieder auf seinen 4 Rädern auf der Strasse. Leider haben wir es vor lauter Aufregung verpasst, dieses Rettungsmanöver per Foto festzuhalten – sorry!

 

Die Landschaft ist fantastisch. Wir kommen durch wunderschöne Nationalpärke und machen viele Wanderungen. Einmal geht’s auf den Vulkan Chaitén, ein anderes Mal bestaunen wir über 3000 Jahre alte Alerce-Bäume. Immer wieder beeindrucken uns schöne Wasserfälle oder tosende glasklare und unglaublich blaue Flüsse. Der Futaleufu ist für die Kajakfahrer weltweit einer der drei schwierigsten Flüsse und wir lassen uns von der im Dörfchen Futaleufu herrschenden Abenteuerlust anstecken und machen eine Riverrafting-Tour. Was Dani mit „schade, wirklich schon vorbei?“ und Brigitte mit „Gott sei Dank ich lebe noch“ am Schluss kommentiert haben – für Adrenalin war an diesem Tag auf jeden Fall gesorgt!

 

Auch hier im nördlichen Patagonien sind wir vielen lieben Menschen begegnet. Bei Arturo, einem Bierbrauer und Maler, durften wir in seiner Stube seine Werke bestaunen und sein feines Bier degustieren. Auf dem Campingplatz der Biobauern Nacho und Sandra bekamen wir eine Tour durchs Gewächshaus sowie eine Mate-Lektion mit dessen Ritual und Regeln. Später trinken wir mit den beiden noch einen Wein und dazu wird die Gitarre hervorgeholt und so singen und schrummen wir bis spät in die Nacht hinein.

 

Langsam aber sicher sind wir doch etliche Kilometer weiter im Süden angekommen, bereichert mit vielen neuen Eindrücken, Erlebnissen und Begegnungen. Quer durch das wunderschöne Valle Chacabuco überqueren wir einmal mehr die Grenze und reisen auf dem kleinen Pass Roballos nach Argentinien ein. Die Zöllner haben dort keinen Strom und somit auch keine Computer; die Zollpapiere werden von Hand und mit Pauspapier ausgestellt, wir dürfen schmunzeln...