Galapagos-Inseln

Schon lange zuvor haben wir uns auf den Abstecher auf die Galapagos-Inseln gefreut. Obwohl die Reise ein grösseres Loch in unserer Reisekasse hinterlässt, die 8 Tage waren einfach genial und es absolut wert. Eine Kreuzfahrt mit Rund-um-Verwöhnprogramm, spannenden Ausflügen auf Land und unter Wasser, superfeinem Essen, einer gutgelaunten Reisegruppe und einer tollen Crew; für uns bedeutet das eine entspannte Woche „Ferien vom Reisen“.

 

Galapagos ist ein Archipel im Südpazifik, liegt am Äquator und ca. 1000 km entfernt von der Westküste Ecuadors. Die Inselgruppe besteht aus 13 Inseln und ist ein Nationalpark.

Baltra – Las Bachas, Santa Cruz

Kurz vor 9 Uhr startet unser Flieger ab Guayaquil nach Baltra. Dort werden wir von unserem Tourguide Maja herzlich empfangen, treffen auf unsere Freunde Annina und Pascal und lernen die übrigen 11 Passagiere kennen, mit welchen wir die kommende Woche verbringen werden. Nach einer kurzen Busfahrt steigen wir in ein Dinghy-Boot, welches uns auf die Angelito I, unser Zuhause für die kommende Woche bringt. Wir beziehen unsere Kajüte, super gemütlich und mit herrlichem Ausblick aufs Meer. Cool!

Nach dem Mittagessen geht’s bereits auf den ersten Landausflug auf die Insel Santa Cruz. Wir bestaunen die ersten Meerleguane, wunderschöne Krabben und ein Hüpfer ins Meer sorgt für willkommene Abkühlung. Vom Strand aus entdecken wir weit weg im Meer eine Meeresschildkröte und sind ganz aufgeregt – da wussten wir noch nicht, dass das nicht die Einzige sein wird.

Mosquera – Cerro Dragon, Santa Cruz

Nach einer frühmorgentlichen Überfahrt starten wir den Tag mit einem Landgang und werden von Seelöwen begrüsst. Wir staunen, wie sich die Tiere ohne Scheu bewegen – im Gegenteil, wir werden sogar neugierig beschnuppert. Der Nationalpark gibt strenge Regeln vor, so muss ein Abstand von jeweils 2 Meter eingehalten werden und natürlich dürfen die Tiere auch nicht berührt werden. Aber was machen, wenn sie einfach auf einem zukommen? Zurück auf dem Boot packen wir uns Flossen, Taucherbrille und Schnorchel und ab geht’s zur Unterwasserwelt. Schon nach wenigen Minuten erblicken wir einen Hai, einfach toll! Am Nachmittag gab es nochmals einen Landbesuch und wir begegnen dem ersten Landleguan oder Drusenkopf; wahrlich ein urchiges Tier.

Tagus Cove (Isabela) – Punta Espinoza (Fernandina)

Während der Nacht sind wir von Santa Cruz auf die Westseite der grossen Insel Isabela gefahren. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt; vor uns jagt ein riesiger Schwarm von Delfinen durchs Wasser, was für ein Anblick! Nach dem Frühstück geht es an Land und wir laufen hoch zu einer schönen Lagune. Danach geht’s wieder zum Schnorcheln. Wunderschöne Seesterne, viele Fische und unsere erste Meerschildkröte, jupiii! Danach fährt unser Schiff zur Insel Fernandina, wo wir einen weiteren Landgang machen. Die Insel hat riesige schwarze Lavaflächen und beherbergt Tausende von Meerleguanen sowie die vom Aussterben bedrohten Stummelkormorane. Die Leguane hier haben ein hartes Leben und leiden unter dem Einfluss des El Niños, welcher die Wassertemperaturen ansteigen liess und damit die lebenswichtigen Algen reduzierte. Wir sehen viele ausgehungerte, schwache oder sogar tote Tiere. Ohne das Eingreifen der Menschen wird hier die natürliche Selektion deutlich; only the fittest survives. Der Stummelkormoran, ursprünglich ein Flugvogel, hat sich den Lebensbedingungen angepasst und besitzt nur noch Stummelflügel. Er schwimmt und taucht nach Fischen im Wasser. Die Insel hinterlässt einen tiefen Eindruck.

Isabela: Urbina Bay – Elizabeth Bay

Aus unserem Kajütenfenster bewundern wir die wunderschöne Morgenstimmung. Nach dem leckeren Frühstück (mit Bananenpancackes...) legen wir an der Urbina Bay an und nach wenigen Metern stolpern wir fast über eine riesige Galapagos Landschildkröte. Nichts lässt sie aus der Ruhe bringen und sie bringt sich sogar in Position fürs Fotoshooting. Wir sind so beeindruckt, dass wir uns fast nicht von ihr losreissen können. Doch schon kurze Zeit später auf unserem Spaziergang entdecken wir wieder faszinierende Landleguane und der Fotoapparat läuft heiss. Beim heutigen Schnorchelgang sind wir wieder zu Besuch bei vielen schönen Fischen und Meerschildkröten, einfach wunderbar. Am Nachmittag fahren wir mit den Dinghies in einen Mangrovenwald, vom Boot aus sehen wir einen Manta und viele Vögel.

Isabela: Punta Morena – Puerto Villamil

Frühmorgens sind wir schon an Land und stolpern über riesige Lavafelder.  Die Landschaft ist gezeichnet von Lavaströmen und ab und zu zeigen sich kleine zarte Pflänzchen, die aus den Steinspalten wachsen. Wir begegnen schönen Kakteen und erreichen eine Lagune mit wunderschönen pink Flamingos. Auch heute schwimmen wir wieder mit Schildkröten, von ihnen können wir kaum genug bekommen. Nach dem Lunch steht eine längere Fahrt an, welche mit grösserem Wellengang begleitet ist, aber zugleich dürfen wir Wale beobachten. Die unruhige Fahrt bekommt nicht allen Passagieren und wir sind alle froh, als wir am Abend in Puerto Villamil ankommen. Wir werden auf Deck mit feinsten Schoggi-Bananen überrascht und der dazu servierte Sonnenuntergang lässt uns die Strapazen schnell vergessen.

Isabela: Puerto Villamil – Sierra Negra – Darwin Breeding Center

Nach einer staubigen Fahrt und noch staubigerem Aufstieg erreichen wir den Kraterrand des Sierra Negra Vulkans. Mit 10 km Durchmesser ist dies der zweitgrösste Krater der Welt. Anschliessend besuchen wir das Darwin Breeding Center, wo die vom Aussterben bedrohten Galapagos Landschildkröten ausgebrütet, aufgezogen und später auf ihren ursprünglichen Inseln ausgesetzt werden. Auf dem Weg zurück zum Hafen bewundern wir Flamingos, stolpern fast über Marine-Leguane und staunen wiederum, wie uns die Tiere ohne Angst und Scheu begegnen.

Floreana: Punto Comorant – Corona del Diablo – Post Office Bay – Puerto Ayora (Santa Cruz)

Wir wachen auf vom Schiffsmotor und beim Frühstück liegen wir bereits bei der Insel Floreana. Von den Dinghies aus bewundern wir die süssen Blaufusstölpel, welche in Englisch auch Boobies genannt werden ;-). Der heutige Schnorchelplatz nennt sich Krone des Teufels und in Begleitung einer betrachtlichen Strömung umschwimmen wir das Riff. Und wir haben Glück! Zwei Haie schwimmen unter uns und auch ein Seelöwe flitzt vorbei. Unser letzter Schnorchelgang war einfach genial. Am Nachmittag legen wir noch bei der Post Office Bay an. Der Postumschlagsplatz wurde früher von der Besatzung der Walfangschiffe genutzt. Es wurde ein großes Fass aufgestellt, in das die aus Europa ankommenden Schiffe Briefe an die Heimat einwarfen. Heimkehrende Schiffe leerten das Fass und nahmen die Briefe zur Weiterbeförderung nach Europa mit. Obwohl heute keine Walfänger mehr in Floreana anlegen, hat sich die Tradition erhalten. Ein Postfass gibt es immer noch, jetzt wird es aber von den Touristen in gleicher Weise wie früher genutzt. Wir haben zwei Postkarten hinterlegt und sind gespannt, ob diese die Empfänger irgendwann einmal erreichen!

Und dann ist heute auch unser letzter Abend an Bord. Die Küchencrew überrascht uns mit einer kunstvoll dekorierten Tafel und einem fabelhaften Essen. Wir alle würden gerne noch ein paar Tage auf der Angelito I verweilen. Am nächsten Morgen umrunden wir noch die kleine Insel Daphne. Aus der Ferne sehen wir dort die Fregattvogelmännchen mit ihrem aufblasbaren roten Kehlsack, mit welchem sie die Weibchen anlocken. Dann müssen wir zusammenpacken, uns von der tollen Crew verabschieden und es geht auf den Flughafen. Wir haben eine Woche voller wunderschönen Begegnungen mit Tier, Land und Mensch erlebt. Es war eine Woche totaler Genuss und Wohlergehen. Wir sind einmal mehr dankbar, dass wir eine so wunderbare Reise mit all diesen eindrücklichen Momenten erleben dürfen! Uns geht es so was von gut.