Costa Rica

Nach einer 15stündigen Busfahrt und mit neuen Stempeln im Pass sind wir in Costa Rica angekommen; unsere letzte Reisedestination. Wir müssen uns erstmal an die neuen Reisegegebenheiten gewöhnen... Mit dem Rucksack auf dem Rücken ein Hostal suchen, sich mit unserem neuen rollenden Reisebegleiter anfreunden und sich nicht wundern, wenn man direkt englisch angesprochen wird. Unser erster Restaurantbesuch geht in einen Pizza Hut und wir sind für 2 Pizzas und 2 Biere schnell mal 38 Dollar los... tsssss. Das soll jetzt nicht negativ rüber kommen – vieles ist einfach anders als gewohnt.

Unser erstes Ziel ist El Virgen bei Peter. Weil wir ihn vorgängig nicht telefonisch erreichen konnten, gibt’s gleich mal einen Überfall. Aber wir dürfen zwei schöne Tage auf seiner Finca verbringen, erfahren viel über das Leben in Costa Rica und bekommen erste Eindrücke von der wunderschönen Natur Costa Ricas.

Von unseren Reisefreunden Betty und Beat haben wir den Tipp bekommen, Frogs Heaven zu besuchen. José hat einen „froschfreundlichen“ Garten und so dürfen wir allerlei Frösche in verschiedensten Grössen und faszinierenden Farben bewundern. Wir sind begeistert!

Als nächstes besuchen wir die Gegend rund um den Vulkan Arenal. Wir wandern hinauf zu dessen kleinem Bruder, dem Vulkan Chato. Das letzte Wegstück ist ziemlich anstrengend, der Weg ist völlig ausgewaschen und mehr ein Kraxeln als Wandern. Aber dafür werden wir mit einem herrlich erfrischenden Bad im Kratersee belohnt.

Auch im Nationalpark Tenorio schnüren wir die Wanderschuhe und ein wunderschöner Weg führt uns entlang des Rio Celeste, seine intensive hellblaue Farbe entsteht durch Lichtreflexion von Mineralien im Wasser und am Grund. Bei Angi und Andi, zwei Auswanderer aus Österreich, dürfen wir in deren Casita Azul übernachten. Die Beiden leben hier grösstenteils von Selbstversorgung und beim feinen Frühstück und Abendessen lernen wir wieder viel Interessantes und Spannendes.

Dann aber zieht es uns ans Meer. Wir fahren auf die Halbinsel Nicoya, klappern all die wunderschönen Strände ab und schauen fasziniert den Surfern zu. Dani lässt es sich nicht nehmen und nimmt eine Surflektion; mehr oder weniger erfolgreich, aber mit Sicherheit anstrengend. Sein Fazit: Alt werden macht keinen Spass...

Und weil uns Meer so gut gefällt durchqueren wir gleich mal das Land und besuchen die Karibikküste. Auch schön! Ganz besonders toll finden wir den Nationalpark Cahuita. Erstmals müssen wir keinen Eintritt bezahlen, ein schöner Küstenweg führt an unzähligen fabelhaften Stränden vorbei und unterwegs begegnen wir Affen, Faultieren, Waschbären, Nasenbären, Schlangen und vielen kleinen Kreaturen. Wow, das war ein sagenhafter Tag!

Da fällt es einem nicht leicht, diese schöne Ecke zu verlassen. Aber trotzdem ziehen wir weiter.  Der Zufall will es, dass wir zeitgleich mit Bekannten aus der Schweiz hier in Costa Rica sind und uns für ein gemeinsames Abendessen verabreden können. Fast wie Zuhause! Nach einem Abstecher nach Orosi wollen wir wieder Meerluft schnuppern und wir fahren entlang der Pazifikküste Richtung Süden. Leider hat sich viel Regen eingestellt, Flüsse sind überschwemmt und Strassen gesperrt. Nun hat sich an der Ostküste sogar noch ein Hurrikan angemeldet – unsere letzte Woche hat es in sich!

Um dem Hurrikan Otto und möglichen Überschwemmungen aus dem Weg zu gehen, haben wir uns in die Berge verzogen. Von 0 auf 3200 Meter und von 25 auf 5 Grad - und das in nur gerade 2 Stunden! Otto fegt im Norden von Ost nach West, wir im PN de Quetzales merken gar nichts davon. Wir machen uns zu Fuss auf die Pirsch nach dem seltenen und wunderschönen Quetzal. Von weitem haben wir auch einen gesehen, nur leider zum Fotografieren zu weit weg. Darum haben wir bei unten stehendem Bild gemogelt und ihn von einem Poster abfotografiert... ist er nicht wunderschön? Abends haben wir es uns in unserem Chalet gemütlich gemacht, bewaffnet mit Wolldecken und Bettflasche!

Die allerletzten zwei Tage wollen wir nochmals am Meer geniessen. Otto hinterlässt Dauerregen und nur ganz selten gibts mal eine Stunde Regenpause. Die nützen wir zu einem Strandspaziergang, dazu gibts tiefgründige Gespräche über die zu Ende gehende Reise und die  bevorstehende Zukunft...