Panama City

Nach himmlischen Tagen auf San Blas kommen wir in Panama City an und erleben erst mal einen Kulturschock. Wolkenkratzer wohin man schaut, alle amerikanischen Fast Food Ketten, riesige Shopping Malls und unzählige Bankgebäude prägen das Stadtbild. Wikipedia meint, dass die liberale Steuerpolitik, Immobilienspekulationen sowie möglicherweise auch das Waschen von kolumbianischen Drogengeldern dem grossen Wachstum dieser Stadt verhelfen.

Natürlich verbindet man Panama City auch sofort mit dem Panama Kanal, eine künstliche, ca. 82 km lange Wasserstrasse, welche für die Schifffahrt den Pazifik mit dem Atlantik verbindet und damit der nicht ungefährliche Weg um’s Cap Horn an der Südspitze Südamerikas gefahren werden muss. Vorallem benutzt wird der Kanal von Frachtschiffen aus Asien und der Ostküste der USA. Eine Passage für die Ungetümer von Frachtschiffen kann bis zu $500'000 kosten! Bei den Miraflores Schleusen gibt’s ein Besucherzentrum mit einem interessanten Museum und von einer Tribüne aus kann man das Spektakel einer solchen Schleusendurchfahrt beobachten. Wir warten fast 3 Stunden und werden dann aber mit der Durchfahrt eines riesigen Frachtkolosses belohnt. Und natürlich denken wir dabei an unser Camperli, dass gerade unterwegs in einem solchen Container ist - irgendwo zwischen Südamerika und Europa...

Den Abend verbringen wir im hübschen historischen Teil der Stadt, bummeln, geniessen die Abendstimmung und gönnen uns eine feine Mojito in einer Rooftop-Bar mit Aussicht auf die Skyline.

Am nächsten Tag besorgen wir unsere Bustickets nach Costa Rica. Das wurde zum Spiessrutenlauf: Nach einer Stunde zu Fuss und mit der Metro durch die Stadt erreichen wir den Schalter. Für eine Buchung werden unsere Pässe benötigt... die sind aber schön im Hotelsafe versorgt. Also zurück zum Hotel und zwei Stunden später sind wir wieder am Schalter. Der Ticketmann blättert durch unseren Pass, stellt fest, dass wir aus Kolumbien kommen und benötigt nun unseren Impfausweis mit der Bestätigung, dass wir gegen Gelbfieber geimpft sind. Die Nerven zeigen sich bei uns bemerkbar; hätte er uns das nicht vor zwei Stunden schon sagen können? Da wusste er doch nicht, dass wir aus Kolumbien kommen – wo er recht hat, hat er recht... Pragmatismus ist so eine Sache. Wir können ihn dazu überreden, uns jetzt ein Ticket zu verkaufen und wir zeigen ihm am Abend vor dem Einsteigen noch unseren Impfausweis. Oh Wunder, er lässt sich auf diesen Deal ein und so steht unserer 15stündigen Nachtfahrt nach Costa Rica nichts mehr im Wege. Hasta luego!